„Wir gehen wählen – aber was, wissen wir noch nicht“

Europawahl ab 16 Jahren – Arbeit und Bildung e.V. macht Jugendliche „Fit für Europa“

Zum ersten Mal haben Jugendliche ab 16 Jahren die Möglichkeit, ihre Stimme bei der Europawahl abzugeben und damit an der Gestaltung der europäischen Zukunft verantwortungsvoll mitzuwirken. Und das in einer Zeit, da Frieden, Freiheit und die grundlegenden Werte der Demokratie in Europa durch Autokratien, Krieg und Nationalismus zunehmend gefährdet sind. Viele Jugendliche sind sich dieser Verantwortung allerdings noch gar nicht bewusst. Vor allem aber fehlt es oft an grundlegendem Wissen, was denn die EU überhaupt für die Menschen tut, wie sie arbeitet und welche Aufgaben sie hat.

Dank der Förderung der Deutschen Postcode Lotterie bietet Arbeit und Bildung e.V. den kostenlosen Workshop vorwiegend für Freiwilligenträger in Mittelhessen an. Die Teilnehmenden werden über die Arbeit der EU informiert und ermutigt, ihre Stimme für eine Zukunft einzusetzen, die auf Toleranz, Vielfalt und Zusammenarbeit basiert.

Im Workshop von „Fit für Europa“ waren sich alle 22 Teilnehmenden im Alter zwischen 16 und 22 Jahren einig: Alle wollen am 9. Juni 2024 bei der Europawahl wählen. Auf die Frage, ob sie denn schon wüssten, wen bzw. welche Partei sie wählen wollen, kam nur eine einzige Antwort: „Ich weiß schon, was ich nicht wählen werde“ (damit war die AfD gemeint). Alle anderen hatten noch keine Vorstellung. Die Jugendlichen durchlaufen gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr und besuchen regelmäßig Seminare bei der DRK-Schwesternschaft in Marburg, einem Kooperationspartner von Arbeit und Bildung e.V.

„So wie ihnen, geht es vielen jungen Menschen, die erstmalig bei einer so entscheidenden Wahl die Möglichkeit haben, ihre Zukunft in Europa mitzugestalten“, sagt Sarah Sommer. Sie gibt Seminare für FSJler*innen und weiß, wie wichtig das Thema für junge Menschen ist. Es fehle oft an Interesse und Wissen über politische Themen. „Wir wollen ihnen helfen, sich gut vorzubereiten und haben den Tagesworkshop „Fit für Europa“ ins Programm genommen“.

Praktische Einblicke in die Auswirkungen der EU auf das tägliche Leben sind dabei hilfreich. In 3-Minutenspots von ARTE konnten die Jugendlichen sehen, wie die EU in den Alltag einer Meeresbiologin aus Dänemark, einer Bäuerin aus Irland und einer Psychologin aus Kroatien u.a. ganz konkret einwirkt - mit Vor- und Nachteilen.

Workshopleiter Hans Schunk von Arbeit und Bildung e.V. erklärt: „In Deutschland nehmen wir die Vorteile der EU als gegeben hin, wie zum Beispiel die Sauberkeit von Luft und Trinkwasser oder in ganz Europa anerkannte Bildungsabschlüsse oder die Reisefreiheit, die für uns längst selbstverständlich geworden ist. Die EU spielt in vielen Bereichen eine entscheidende Rolle. Allem voran ist sie ein Friedensprojekt – und das bereits seit mehr als 70 Jahren.“

„Durch die erstmalige Wahlbeteiligung junger Menschen ab 16 Jahren wird eine Heranführung an demokratisches Denken und politische Verantwortung gefördert“, meint Kordula Weber, Geschäftsleiterin von Arbeit und Bildung e.V. „Das ist eine große Chance, um Politikverdrossenheit von Jugendlichen entgegenzuwirken und aktive Arbeit gegen den sich immer stärker ausbreitenden Rechtsruck zu setzen. Hierfür wird Arbeit und Bildung e.V. sich weiter stark machen.“

Arbeit und Bildung e.V. wird in den kommenden Wochen bis zur Europawahl auf seinen Social-Media-Kanälen Funfacts und Statements rund um die EU veröffentlichen. Kursteilnehmende in den Projekten von Arbeit und Bildung e.V. werden speziell zur EU-Wahl geschult.

Am 11. Mai, dem Europatag für Frieden und Einheit in Europa, wird Arbeit und Bildung e.V. im Rahmen einer Veranstaltung von Pulse of Europe auf dem Marktplatz von 13 bis 17 Uhr am Infostand aktuelle Europaprojekte für Jugendliche vorstellen. Junge Austauschteilnehmende berichten von ihren Erfahrungen.

Kontakt: Felix Klinger, Telefon: 06421/9636-49

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