Neue Zielgruppen und Herausforderungen für Arbeit und Bildung e.V. in 2019

Mehr Engagement für Menschen mit Behinderung, mehr Unterstützung von Selbsthilfeprojekten und die Ausweitung von Hilfen für ältere Menschen, das sind die Schwerpunkte, denen sich der Sozialverein in 2019 widmen will. Rainer Dolle, Geschäftsführer von Arbeit und Bildung e.V. stellte sie auf der Mitgliederversammlung vor.

Das Geschäftsjahr 2018 stehe auf soliden Füßen. Mit einem Umsatz von ca. 3,4 Mio. € liege der Verein in etwa auf der Höhe des Vorjahres. Gemeinsam mit der Praxis GmbH, Neue Arbeit Marburg GmbH und dem Mittelhessischen Bildungsverband e.V. erreichte die Unternehmensgruppe Arbeit und Bildung e.V. insgesamt etwa 12 Mio. € Umsatz und konnte sogar die Anzahl der Mitarbeitenden leicht steigern, so Rainer Dolle.

Im Wesentlichen bleiben die Angebote des Vorjahres bestehen. Hinzu kommt ein neuer Focus auf die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Für diese Zielgruppe will der Sozialverein erstmalig als „Anderer Leistungsanbieter“ auftreten, also berufliche Bildung oder Beschäftigung anbieten, wie sie in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) angeboten werden. „Wir wollen den Menschen eine echte Chance im Arbeitsmarkt geben und nutzen hierfür unsere Möglichkeiten im Hause sowie die Erfahrung in unserer Behindertenarbeit“, so der Geschäftsführer. „Außerdem ist unser Ziel die Weitervermittlung dieser Klienten in den normalen Arbeitsmarkt, betreut von unseren Diensten“.

Seit gut einem Jahr ermöglicht das Bundesteilhabegesetz Menschen, die einen Anspruch auf Beschäftigung in einer WfbM haben, die der Arbeit bei einem „Anderen Anbieter“ sowie die Inanspruchnahme des „Budget für Arbeit“. „Hierdurch kann ein völliger Lohnkostenzuschuss für den Arbeitgeber und zusätzlich die Betreuung und Unterstützung des Arbeitnehmers am Arbeitsplatz ermöglicht werden. Letzteres wird die Aufgabe unserer Pädagog/innen sein“, erklärt der Geschäftsführer. Weiterer Schwerpunkt werde die Unterstützung älterer vereinsamter Menschen sein. Das mit gutem Erfolg im Landkreis Marburg-Biedenkopf verbreitete Projekt „In Würde teilhaben“ wird in vertiefter Form 2019 ausgeweitet auf ältere Menschen, die im Stadtgebiet Marburg leben, in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Altenhilfeplanung.

Wie bereits im vergangenen Jahr, soll es auch 2019 wieder Angebote für Selbsthilfegruppen geben, vor allem eine intensivere Kooperation zwischen Ärzten und Selbsthilfegruppen. Herausforderung als immer nur befristet beauftragter Projektträger sei jedes Jahr aufs Neue, dass existierende berufliche Beratungen, Arbeitsvermittlungen und Beschäftigungsplätze erneut in Ausschreibungen gewonnen bzw. neu beantragt werden müssten. Allerdings war dies für Rainer Dolle und seine Mitarbeitenden bisher meistens gut gelungen. Vereinsvorstand Egon Vaupel und Dr. Ulf Immelt sowie alle Vereinsmitglieder bestätigen den Kurs des Vereines und sprechen ihr Vertrauen aus.