Europe4U lebt die Europäische Idee

Europe4U gestaltet neues Bewusstsein bei Jugendlichen für die europäische Union und baut Vorurteile ab. Ein interkulturelles Statement aus Spanien und Marburg.

Was bedeutet eigentlich Europa für diejenigen, die mit Hilfe europäischer Förderungen Menschen unterstützen? Wie (er)leben sie Europa in ihrem Arbeitsalltag?

“Bei Europe4U erleben wir, wie junge Erwachsene ihre Idee von Europa neu entdecken, indem sie ihre Komfortzone verlassen und neue Wege gehen“, berichtet Isabel Raschke, Pädagogin und Kursleiterin von Europe4U bei Arbeit und Bildung e.V. Das vom Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Projekt bietet seit neun Jahren Menschen zwischen 18 bis 35 Jahren ohne Beschäftigungsverhältnis die Möglichkeit eines Praktikums im europäischen Ausland. Die Menschen lernen eine neue Sprache, gewinnen Selbstvertrauen und  erschließen sich nach und nach neue Möglichkeiten und Ideen für ihre eigene Zukunft.

„Europa gibt uns allen Respekt und Toleranz gegenüber anderen Ländern und ihren Kulturen“, sagt Sol Calderon (ADEM), die spanische Projektpartnerin in Platja d’Aro. Sie ist davon überzeugt, dass „europäische Mobilitätsprogramme dazu beitragen, die Klischees zu durchbrechen, die wir alle vom Anderen haben.“ Marion Rogalski, die Spanischlehrerin der Gruppe, ergänzt: „Projekte wie Europe4U unterstützen die Idee der Gemeinsamkeit, helfen dabei Einblicke in andere Arbeitswelten und Mentalitäten zu bekommen und eine weitere Sprache zu erlernen, was heutzutage Voraussetzung für fast jeden Beruf ist.“ Für Marcel Schneider aus Marburg hat Europa durch sein Praktikum in der lokalen Polizeidienststelle im spanischen Platja d’Aro eine besondere Bedeutung bekommen. Bildquelle: Arbeit und Bildung e.V.

Und genau darum geht es. Isabel Raschke betont die Wichtigkeit des Perspektivwechsels und der interkulturellen Kompetenz für die Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt: „Jeder, der solch eine Erfahrung gemacht hat, profitiert davon sowohl auf beruflicher, als auch persönlicher Ebene. Dies zeigt unsere jahrelange Erfahrung mit den jungen Erwachsenen in europaweiten Mobilitätsprogrammen“, so Raschke.

Sie ergänzt, dass ganz nebenbei die Jugendlichen zu wichtigen Multiplikator/innen für ein Europa der Zukunft werden. Sie erleben, „dass die Europäische Union nicht nur eine Institution auf dem Papier ist.“ So Marcel Schneider, einer der Marburger Teilnehmenden des gerade laufenden Kurses in Spanien. Er absolviert momentan ein Praktikum bei der lokalen Polizeidienststelle in Platja d’Aro und ist jetzt schon davon überzeugt, dass dieser Arbeitsaufenthalt ein einschneidendes Erlebnis für ihn bleiben wird.

Sich selbst entdecken, Kompetenzen erweitern, Grenzen überschreiten, Herausforderungen annehmen - das ermöglicht Europe4U durch Förderung von transnationalen Austauschmaßnahmen nach Spanien und Irland. Vor Ort wird das Projekt durch die Jobcenter Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Waldeck-Frankenberg und Gießen unterstützt. Europe4U läuft noch bis 2020.

Der nächste Kursstart ist im Oktober 2019.

Kontakt: Jutta Alberti, Arbeit und Bildung e.V.,  Tel. 06421 963617 oder alberti@arbeit-und-bildung.de.

Infotermin jeden Freitag um 10 Uhr bei Arbeit und Bildung e.V.,  Krummbogen 3 , 35039 Marburg  Mehr Infos unter http://www.europe4u.de/