Gemeinsame Friedensaktion mit Filzkunst in Willingshausen

Sie setzten in Willingshausen Zeichen für den Frieden und für die Gemeinschaft (von links nach rechts): Elisabeth Dittschar, Jörg Haafke (beide Mitglieder des KIWI-Vorstands), Natalia Petrova, Larysa Rodionova, Tatiana Havriliuk, Hella Barwe (ARTmobil), Friderike Schmidt

Das Kulturprojekt ARTmobil von Arbeit und Bildung e.V. und die Kultur-Initiative-Willingshausen e.V. (KIWI) haben sich am 8. September zusammengefunden, um den Abschluss der Mitmach-Aktion zur „Kunstmeile Willingshausen“ in Szene zu setzen. Sechs ARTmobil-Teilnehmerinnen mit ihren Filzwerken und zwei Vorstandsmitglieder der KIWI trafen sich im Zentrum des Malerdorfes Willingshausen vor der Kunsthalle. Im Juli wurde hier Graffitikunst und ein integrativer Filzworkshop des ARTmobils angeboten.

Bei gutem Wetter und in geselliger Atmosphäre haben die filzenden Frauen nun ihre zwischenzeitlich fertiggestellten Straßenschilder aus Wollfilz mit den bunten Buchstaben an den Zaun der Merzhäuser Straße 2 gehängt. Die Buchstabenfolge ergibt zusammengesetzt das tragende Motto von ARTmobil: KULTUR BEWEGT.

Ausgangspunkt der Kunstaktion war die Idee der KIWI, in Willingshausen eine „Kunstmeile“ zu schaffen. Mit der „Kunstmeile“ soll ein Straßenabschnitt der Merzhäuser Straße in Höhe der Willingshäuser Kunsthalle in einen verkehrsberuhigten Bereich verwandelt werden. Die angestrebte Kulturstraße vor dem Gerhardt-von-Reutern-Haus soll dabei nicht nur für Touristen und Kunstinteressierte eine höhere Aufenthaltsqualität schaffen, sondern auch im Alltag vor allem älteren Menschen und Kindern eine gefahrlose Straßenquerung ermöglichen.
ARTmobil ist ein integratives Projekt für Frauen und Mädchen mit und ohne Fluchtgeschichte, das sich seit drei Jahren im Landkreis Schwalm-Eder aktiv für soziale Integration einsetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI).

Bei der Filzaktion in Willingshausen haben die ARTmobil-Teilnehmerinnen unter Leitung von Projektmitarbeiterin und Filzkünstlerin Hella Barwe die künstlerische Technik des Filzens ausprobiert. Die soziale Integration und die Willkommenskultur sollten dabei im Vordergrund stehen. Alle Teilnehmerinnen mit Fluchthintergrund stammten aus der Ukraine, während sich einheimischen Frauen aus Treysa, Willingshausen und Neustadt beteiligten.

Projektleiterin des ARTmobil Elena Gavrilova betont: „Uns ist es vor allem wichtig gewesen, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Wir fanden die Idee die Straße auch als Kulturraum zu verstehen sehr inspirierend und passend für eine Kunstbegegnung. In Zeiten der Konflikte und Krisen, die ein starkes Gefühl von Unsicherheit verursachen, ist es uns ein besonderes Anliegen, ein Zeichen des Friedens und des Zusammenhalts zu setzen. Dazu haben wir die Filzkunst gewählt, die für Wärme und Verbindung steht.“

Für die Ukrainerin Tatiana Havriliuk war diese Kunstbegegnung sehr wichtig: „Ich habe mit meiner Mutter und meinen Kindern in Willingshausen gefilzt und neue Menschen kennengelernt. Durch solche Aktivitäten fühle ich mich willkommen und nützlich. Ich konnte für einen Moment meine Sorgen vergessen und Trost in einer Gemeinschaft finden. Dafür sind wir den Menschen hier vor Ort sehr dankbar.“

Die Filzkunst wird noch einige Tage am Zaun der Merzhäuser Straße zu sehen sein. „Die Filz-Buchstaben werden dann in das nahegelegene KIWI-Quartier „Neustädter Sieben“ umziehen. Das Motto „KULTUR BEWEGT“ soll dort für unser weiteres Wirken dauerhaft als Inspiration dienen“, erklärt KIWI-Vorstandsmitglied Jörg Haafke.

Kontakt zu ARTmobil: Elena Gavrilova  - 0162 / 290 64 86